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Umnutzen statt Abreißen

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Aufgrund des demographischen Wandels und klimatischer Veränderungen kann das Bedürfnis nach einem angemessenen und bezahlbaren Wohnraum nicht ausschließlich durch Neubauten gedeckt werden. Wie können wir bestehende Bauten der Moderne nutzen, umfunktionieren oder identitätsstiftend verbessern, um den wachsenden Bedarf an städtischen Wohnraum zu decken? Das Projekt Reuse of Modernist Buildings (RMB) entwickelt Designtools und Strategien für eine nachhaltige Umnutzung von Gebäuden der 50er bis 80er Jahre. Am Donnerstag den 23.11.2017 tagte die RMB-Konferenz zum Thema “Resilience” in Detmold.

Zahlreiche Mitglieder des RMB-Projektes und Gastreferenten aus dem europäischen Raum fragten in ihren Vorträgen nach der heutigen (Um-)Nutzung modernistischer Bauten. Die vorgestellten Themen – von Architekturprojekten bis Forschungsstudien – basieren auf einem fundierten Forschungsprozess und der Bezugnahme zahlreicher Referenzprojekte aus dem europäischen Raum.

Der Architekt und aktuelle Preisträger des Mies van der Rohe Awards Xander Vermeulen Windsant thematisierte in seinem Vortrag zum Thema “Resilient Neighbourhoods” die identitätsstiftende Nachbarschaftsentwicklung anhand eines Umnutzungskonzepts, für “DeKleiburg”, eines der größten Gebäudekomplexe in den Niederlanden im Amsterdamer Stadtteil Bijlmermeer. Das Reuse- und Revitalisierungskonzept umfasst das ganze Gebäude vom Grundriss, über Gemeinschafträume bis hin zu Aktivitäten im Stadtteil. Die Gestaltung der Wohnungen verantworten vorwiegend die Bewohner in eigenen DIY-Projekten individuell. Eine differenzierte Grundriss- und Fassadengestaltung fördere die Identität mit der Gebäudestruktur. Windsant fragte, ob wir solche Umnutzungskonzepte auch für andere Gebäude übernehmen könnten, anstatt diese abzureißen.

Prof. Alex Dill thematisierte im zweiten Themenblock “Resilient Building Skins” die Beziehungen von Architektur und Kultur, Politik und Denkmal anhand von Bauten der Moderne wie z. B. dem Rietveld-Schröder-Haus und dem Bauhaus Dessau. Er bezog sich in seinem Vortrag u.a. auf die russische Architektur von Erik Mendelssohn und fragte nach dem Original und dessen Restaurierung. Laut Dill hat Architektur das Potenzial, Kultur zu erzeugen. Es werde zum Medium, um sich von konventionellen Wohn- und Lebensformen abzuwenden. Politisch fungiere die Architektur als Grenze zwischen unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und habe repräsentative Wirkung. In der Kategorie Architektur und Denkmal erläuterte er die interdisziplinäre Restaurierung der Villa Tugendhat (Ludwig Mies van der Rohe, Brünn).

Hintergrund: Das ERASMUS+ Projekt “Reuse of Modern Buildings” (RMB) ist eine Kooperation von fünf Universitäten und einer NGO aus dem europäischen Raum Docomomo International) sowie einem internationalen assoziierten Partner (The Energy and Resources Institute, Indien). Das RMB-Projekt, welches durch die Hochschule Ostwestfalen-Lippe koordiniert wird, hat sich zum Ziel gesetzt, einen europäischen Masterstudiengang zu initiieren. Die Lehre fokussiert technologische, konzeptuelle und soziale Aspekte der modernen Architektur nach dem zweiten Weltkrieg und fragt nach der technischen und konzeptionellen Adaption heutiger Gebäude- und Wohnstandards, der Erfüllung von Wohnbedürfnissen sowie nach der Akzeptanz modernistischer Wohnkomplexe. In vergangenen Studienprojekten und internationalen Workshops wurde z. B. für den Bauturm, das Rathaus in Marl und Plattenbauten im Stadtteil Hüls neue Wohn- und Arbeitsumgebungen experimentell entwickelt.

Des Weiteren haben folgende Referenten vorgetragen:

  1. Anica Dragutinovic: Contested Resilience of a Modern Structure or “Dissonant Heritage”: Multilayered Identity of the Old Belgrade Fairground

  2. Zara Ferreira: Post-WW II housing estates in Europe: obsolescence or resilience?

  3. Daniela Arnaut: Radium Pavilion of the Portuguese Institute of Oncology in Lisbon. A modernist functional skin.

  4. Prof. Aslihan Tavil: Presentation of ERASMUS+ RMB project

  5. Prof. Gonçalo Canto Moniz und Prof. Paulo Providência: Dialouge with the community and photo elicitation for reuse of modern buildings design studios: a pedagogical experience

  6. Prof. Teresa Heitor: Role of workshops in education. Introduction of different workshop formats.Results of the RMB student workshops

  7. Studierende im Master of Integrated Design/Hochschule OWL und Master of Integrated Architectural Design/Hochschule OWL: Poster presentation – Scientific Approaches for resilient modernist buildings and facades.

Weitere Informationen zum Projekt und zur Konferenz:

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